Dreifach negativer Brustkrebs (TNBC) ist nach wie vor eine der aggressivsten und tödlichsten Formen der Krankheit und macht 10–20 % aller Diagnosen aus. Im Gegensatz zu anderen Brustkrebs-Subtypen fehlen TNBC wichtige Rezeptoren, die eine Hormontherapie oder gezielte Antikörper wirksam machen. Dies zwingt Ärzte dazu, sich stark auf die Chemotherapie zu verlassen, die schwerwiegende Nebenwirkungen mit sich bringt und häufig aufgrund von Arzneimittelresistenzen und Rückfällen fehlschlägt. Der Bedarf an sichereren und wirksameren Behandlungsmöglichkeiten ist dringend.
Die Stoffwechselschwäche von TNBC
Aktuelle Forschungsergebnisse legen einen neuartigen Ansatz nahe: die Störung der Stoffwechselwege, die das schnelle Wachstum von TNBC vorantreiben. Krebszellen benötigen im Gegensatz zu gesunden Zellen eine beschleunigte Stoffwechselrate, um ihre unkontrollierte Replikation aufrechtzuerhalten. Ein entscheidender Weg ist der Polyaminweg, der kleine, positiv geladene Moleküle produziert, die für das Zellwachstum unerlässlich sind. Diese Polyamine wirken als lebenswichtiges „Öl“ im Krebsmotor – sie befeuern Tumore nicht direkt wie Zucker, sondern ermöglichen die Reaktionen, die ihre Ausbreitung vorantreiben.
Den Motor im Visier: Abbau von Polyaminen
TNBC-Zellen benötigen höhere Mengen an Polyaminen, um ihr schnelles Wachstum zu unterstützen. Eine Unterbrechung dieser Versorgung könnte die Replikationsfähigkeit des Krebses beeinträchtigen. Ein vielversprechendes Ziel ist das Enzym SAT1, das Polyamine inaktiviert und ihre Entfernung aus Zellen erleichtert. Durch die Steigerung der SAT1-Aktivität, entweder durch direkte Stimulation oder durch die Verwendung von Polyamin-Analoga (Medikamente, die Polyamine imitieren, aber ihre Funktion stören), kann es möglich sein, das „Öl“ zu erschöpfen und das Fortschreiten des Tumors zu stoppen.
Ein nicht-invasiver Biomarker für die Wirksamkeit der Behandlung
Das Abbauprodukt der SAT1-Aktivität, Diacetylspermin, kann im Urin gemessen werden. Dies stellt einen sicheren, nicht-invasiven Biomarker zur Überwachung der Behandlungswirksamkeit dar. Steigende Diacetylsperminspiegel weisen darauf hin, dass SAT1 wirkt, Polyamine abbaut und das Tumorwachstum hemmt. Dieser Biomarker könnte auch als Frühwarnsystem für Arzneimittelresistenzen dienen und es Ärzten ermöglichen, ihre Behandlungsstrategien anzupassen, bevor es zu einem Rückfall kommt.
Das Versprechen einer Stoffwechselstörung
TNBC bleibt eine gewaltige Herausforderung bei der Krebsbehandlung. Die gezielte Beeinflussung des Polyaminwegs durch Abbau des Stoffwechsel-„Öls“ könnte einen neuen Weg zur Verbesserung der Ergebnisse bieten. Weitere Forschung ist erforderlich, aber das Potenzial für eine sichere, wirksame und kontrollierbare Behandlungsstrategie ist erheblich.
Dieser Ansatz bietet einen neuen Blickwinkel im Kampf gegen TNBC und verlagert den Schwerpunkt vom direkten Tumorangriff auf die Störung des Stoffwechsels









































